Thursday, 25th April 2024
25 April 2024

Polizei Rheinland-Pfalz bekommt flächendeckend Taser

Innenministerium: Bis 2021 sollen alle 72 Inspektionen im Land mit Elektroschockpistolen ausgestattet werden. Bisherige Tests im Streifendienst verliefen erfolgreich.

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MAINZ – Alle 72 Polizeiinspektionen in Rheinland-Pfalz sollen bis 2021 mit Elektroschockpistolen, so genannten Tasern, ausgestattet werden. Das teilte Innenminister Roger Lewentz (SPD) in Mainz mit. Rheinland-Pfalz sei das erste Bundesland, das die zur Selbstverteidigung der Beamten gedachten Distanzwaffen im Streifendienst einsetze.

Im vergangenen Jahr hatten zunächst Polizisten in den zehn Großstadt-Inspektionen in Mainz, Ludwigshafen, Koblenz, Trier und Kaiserslautern erste Taser erhalten. Vorangegangen war ein einjähriges Pilotprojekt in Trier, wo die „Distanz-Elektroimpulsgeräte“, so die korrekte Bezeichnung, im Streifendienst getestet wurden. Zur Anwendung kamen sie insbesondere zur Ruhigstellung von Menschen, die sich besonders aggressiv gebärdeten oder gewalttätig gegen Beamte wurden. Häufig standen die Angreifer unter Einfluss von Alkohol oder anderen Drogen. Lewentz hob damals die „deeskalierende Wirkung“ der Geräte hervor. Durch ihren Einsatz seien in brenzligen Situationen Verletzungen bei allen Beteiligten vermieden worden.

Ein von Taser-Pfeilen getroffener Angreifer wird durch Stromstöße für Sekunden gelähmt, sodass er von den Polizeibeamten überwältigt werden kann, ohne selbst ernsthaft Schaden zu nehmen. „Taser“ ist eigentlich der frühere Name des bekanntesten Herstellers von Elektroschockpistolen mit Sitz in den USA. Früher verfügten lediglich polizeiliche Spezialeinheiten über diese Art Waffen, bei der Schutzpolizei sollen Taser nun die Lücke schließen zwischen der Dienstpistole für den Gebrauch im Extremfall und Schlagstock oder Pfefferspray. Mit der landesweiten Einführung des Tasers entspricht das Ministerium einer Forderung der Polizeigewerkschaften.

Die sukzessive Ausstattung der Inspektionen mit Tasern werde begleitet von dazugehörigen Einsatzkonzepten sowie Aus- und Fortbildungsmaßnahmen, hieß es aus dem Ministerium weiter. Auch an der Hochschule der Polizei auf dem Hahn werde der Umgang mit den Elektroschockpistolen bereits gelehrt.

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