Thursday, 18th April 2024
18 April 2024

Italienische Polizei nimmt Mafiaboss fest

Es war ein großer Schlag gegen das organisierte Verbrechen: In Italien wurden 46 Mafiamitglieder verhaftet – darunter der Chef der Cosa Nostra auf Sizilien.

Mafiaboss Settimino Mineo wird in Palermo von zwei Polizisten abgeführt.

Die italienische Polizei hat Dutzende Mafiosi festgenommen – darunter auch den neuen Chef der Cosa Nostra auf Sizilien. Insgesamt habe es am Dienstag in der Provinz Palermo 46 Festnahmen gegeben, teilte die Polizei mit

Settimo Mineo soll demnach die auch als „Kuppel“ bezeichnete sizilianische Mafia-Kommission angeführt haben, in denen die führenden Köpfe der kriminellen Organisation versammelt sind. Der Juwelier war italienischen Medien zufolge an der Spitze der ältesten italienischen Mafia-Organisation Salvatore „Toto“ Riina nachgefolgt, der im vergangenen Jahr gestorben war.

Den Festgenommenen werden unter anderem illegaler Waffenbesitz, Erpressungen, Brandstiftungen und gewaltsame Übergriffe vorgeworfen.

Die Cosa Nostra ist in Sizilien beheimatet und besteht aus einigen wenigen Familien. Sizilien gilt allgemein als Ursprungsort der italienischen Mafia, die neben der Cosa Nostra drei weitere große Organisationen kennt: die ‚Ndrangheta in Kalabrien, die Camorra in Neapel und Kampanien sowie die Sacra Corona Unità in Apulien.

Die Cosa Nostra entstand in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Zahl ihrer Mitglieder wird derzeit auf rund 5000 geschätzt. Die Erpressung von Schutzgeldern ist nach wie vor eine ihrer Haupteinnahmequellen, doch setzen sich immer mehr Unternehmer gegen die kriminelle Organisation zur Wehr.

Die sizilianische Mafia operiert weltweit und steht in Verbindungen zu zahlreichen weiteren kriminellen Gruppierungen. So heißt auch der US-Ableger Cosa Nostra. Wörtlich übersetzt als „unsere Sache“ klingt in dem Namen auch „Costa Nostra“ (unsere Küste) mit – so nennen die Chefs der neapolitanischen Camorra nach Angaben des Mafia-Experten Roberto Saviano ihr Einflussgebiet an der spanischen Costa del Sol. (dpa)

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