Saturday, 20th April 2024
20 April 2024

Kaffeebecher und Burger-Kartons: To-go-Abfälle nehmen „dramatisch“ zu

Die wenigsten Deutschen setzen bisher auf Thermo-Kaffeebecher zum Wiederbefüllen.


Ein schneller Becher Kaffee zum Mitnehmen oder das Mittagessen im Fast-Food-Restaurant – die Deutschen lieben den Konsum to go. Für die Umwelt ist das allerdings katastrophal. Allein Einwegverpackungen verursachen jährlich rund 350.000 Tonnen Abfall.

Einweggeschirr und sogenannte To-go-Verpackungen haben in Deutschland im vergangenen Jahr fast 350.000 Tonnen Abfall verursacht. Darunter waren knapp 222.500 Tonnen Papier, Pappe und Karton sowie mehr als 105.000 Tonnen Kunststoff, wie aus einer neuen Studie der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung (GVM) im Auftrag des Umweltverbandes Nabu hervorgeht. Die Systemgastronomie und Imbisse verursachen demnach jeweils ein Drittel der Abfälle.

In den vergangenen 25 Jahren stieg der Verbrauch dem Nabu zufolge "dramatisch" an. So hätten sich die Abfälle durch Heißgetränke versechsfacht, die Abfälle durch Einwegbesteck mehr als verdoppelt. Wenn die Politik nicht gesetzgeberisch eingreife, würden die To-go-Abfälle "immer weiter steigen", warnte Nabu-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

Das von der EU-Kommission geplante Verbot bestimmter Einwegprodukte aus Kunststoff sei daher "ein wichtiger erster Schritt für den Meeres- und Umweltschutz". Auch die Grünen unterstützen einen entsprechenden Vorschlag aus Brüssel, bestimmte Wegwerf-Produkte aus Plastik zu verbieten. "Dazu gehören etwa Einweg-Plastikgeschirr, Strohhalme, Watte- und Rührstäbchen oder Luftballonhalter", heißt es in einer Erklärung der Bundestagsfraktion vom August.

Auch Verbot für Biokunststoffe

Die Umweltorganisation Nabu forderte unterdessen, auch sogenannte Biokunststoffe und beschichtete Papierprodukte und -verpackungen müssten von der europäischen Richtlinie abgedeckt werden, um Verlagerungseffekten vorzubeugen. Einwegverpackungen aus Kunststoff dürften nicht nur durch Papier-Einweg ersetzt werden. Es gehe um eine konsequente Förderung von Mehrweg-Alternativen.

Die europäische Plastikstrategie und der Richtlinienentwurf der EU-Kommission zu Einwegplastik sollen dazu beitragen, das Problem der Meeresvermüllung zu lösen. Weltweit gelangen nach Angaben des Nabu mehr als 80 Prozent der Plastikabfälle vom Land ins Meer.

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