Der Rüsselsheimer AfD-Landtagsabgeordneten droht womöglich ein Parteiausschluß
Mit rechtsextremen Posts bei Facebook hat die frisch gewählte Landtagsabgeordnete Alexandra Walter den Zorn ihrer Partei auf sich gezogen. Ein klares Dementi verweigert sie.
WIESBADEN – (ha). Noch hat sich die Landtagsfraktion der AfD nicht konstituiert, da droht ihr bereits Ärger. Nachdem die Rüsselsheimer AfD-Abgeordnete Alexandra Walter mit mehreren angeblichen Posts in sozialen Netzwerken unter anderem behauptet haben soll, Deutschland habe den Krieg verloren, weil sich Soldaten von Frauen des Feindes verführen ließen und Kriegsgeheimnisse verraten hätten, steht Walter womöglich vor einem Rauswurf aus der Partei.
„Wir nehmen den Vorgang sehr ernst, weil das Verhalten Frau Walters geeignet erscheint, das Ansehen der Partei stark zu beschädigen und in der AfD nicht toleriert werden darf“, so einer der beiden Landesvorsitzenden, Robert Lambrou. Klaus Herrmann, ebenfalls Landesvorsitzender, wirft Walter vor, sie habe die Urheberschaft für die Posts auf Facebook, die „auf ein fragwürdiges, einseitiges Geschichtsverständnis schließen lassen“, trotz intensiver Nachfragen des Landesvorstandes nicht ausräumen können und sich zudem geweigert, in einer Ehrenerklärung ein klares Dementi zu den konkreten Vorwürfen abzugeben.
Bisher könne nur die Partei Stellung nehmen, da sich die Fraktion erst im Januar konstituiere. Auf die Frage, ob die AfD überlege, Walter auszuschließen, sagte Lambrou: „Dieses Thema befindet sich weiterhin im Prozess.“ Walters Facebook-Posts waren von dem Rechercheportal „achtsegel.org“ öffentlich gemacht worden und kurz danach von Walters Facebook-Seite verschwunden.
Walter ging vergangene Woche davon aus, ihr Facebookprofil sei gehackt worden. Das wolle sie von einem Fachmann überprüfen und sich juristisch beraten lassen. Sie könne sich nicht erinnern, die ihr vorgeworfenen Posts verfasst zu haben. Zur aktuellen Stellungnahme der AfD hat sie sich bis gestern Abend nicht geäußert.
Die Vorsitzende der Linken in Hessen, Janine Wissler, forderte gestern gegenüber dieser Zeitung, die AfD müsse ein Ausschlussverfahren gegen Walter einleiten und sie zum Mandatsverzicht auffordern.
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