Friday, 19th April 2024
19 April 2024

Deutsche Kombinierern in Seefeld geschlagen

Manchmal läuft’s einfach nicht. Bei frühlingshaftem Wetter können die deutschen Kombinierer um Titelverteidiger Johannes Rydzek diesmal nicht an ihre bisherigen WM-Leistungen anknüpfen.

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Seefeld (dpa) – Die deutschen Nordischen Kombinierer sind doch noch schlagbar.

Erstmals seit der WM 2015 in Falun durfte bei einem Großereignis eine andere Nation über Gold jubeln, erstmals seit mehr als zehn Jahren gab es keine WM-Medaille in einem Einzelwettbewerb für die Schützlinge von Bundestrainer Hermann Weinbuch. «Wir haben zwei Goldmedaillen im Sack, da dürfen auch die anderen mal was gewinnen», sagte Weinbuch am Donnerstag in Seefeld beinahe gönnerhaft. Die Medaillen gingen bei frühlingshaften Temperaturen an den neuen Weltmeister Jarl Magnus Riiber aus Norwegen sowie den Österreicher Bernhard Gruber (Silber) und den Japaner Akito Watabe.

Saison-Dominator Riiber hatte bereits nach dem Springen geführt und freute sich nach der Zieldurchfahrt überschwänglich. Immer wieder riss er lachend die Arme in die Höhe. «In der letzten Runde konnte ich die Goldmedaille schon schmecken», sagte der Gesamtweltcupsieger ins Stadion-Mikrofon und löste bei den zahlreichen norwegischen Fans auf den Tribünen Jubelstürme aus.

Titelverteidiger Johannes Rydzek, der als bester DSV-Kombinierer Rang acht belegte, gratulierte Riiber noch im Zielraum. Rydzek ist auch nach drei von vier Entscheidungen noch ohne Medaille. «Es war ein schwerer Wettkampf», sagte der 27-Jährige. «Es lief nicht alles hundertprozentig, aber ich bin trotzdem zufrieden mit meiner Leistung.»

Nach einem verwackelten Sprung macht er auf der Strecke neun Plätze gut, in den Kampf um die Medaillen konnte er aber nicht mehr eingreifen. Auch Rekord-Weltmeister Eric Frenzel als 16. und sein Teamsprint-Kollege Fabian Rießle auf Rang 17 zeigten diesmal nicht ihre Top-Leistungen. Vinzenz Geiger lief auf Rang 14, Terence Weber belegte den 25. Platz.

Damit ging eine Serie von insgesamt sechs WM-Wettbewerben und drei Olympia-Entscheidungen mit deutschen Siegen zu Ende. «Ich freue mich für diese drei, die auch hart kämpfen», sagte Weinbuch im ZDF über  Riiber, Gruber und Watabe. Völlig euphorisch war Lokalmatador Gruber, der mit einem beeindruckenden Schlusssprint Silber einheimste. «Mir läuft es heiß und kalt den Rücken runter», rief er im Auslauf.

Warum es für die Kombinierer in der ersten WM-Woche am Bergisel in Innsbruck lief und diesmal in Seefeld nicht, konnte der Bundestrainer nur schwer erklären. «Wir haben es heute einfach nicht geschafft.  Der Wind war es nicht, wir haben einfach keine richtig guten Sprünge gemacht», erklärte er. Manchmal «klappt es halt einfach nicht».

Im Vergleich zu den Goldmedaillen von Frenzel (Einzel) und Frenzel/Rießle (Teamsprint) fehlte es diesmal sowohl an guten Flügen am Vormittag als auch an der nötigen Power in der Loipe. Für den bevorstehenden Teamwettkampf an diesem Samstag (11.00 und 14.45 Uhr/ZDF und Eurosport) soll die Niederlage im Einzel kein Vorbote sein. «Ich denke nicht, dass wir uns voll ausgekotzt haben heute. Aber es hat sehr, sehr wehgetan. Das hat Spuren hinterlassen», sagte Weinbuch, der eingestand, dass man irgendwann «automatisch einen Gang zurückgeschaltet» habe.

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