Saturday, 4th May 2024
4 Mai 2024

„Zerstörerische Folgen“: UN: Treibhausgas-Konzentration hoch wie nie

Laut WMO sind die Treibhausgas-Werte in der Atmosphäre 2017 auf einen neuen Höchststand gestiegen.


Die Treibhausgas-Werte in der Atmosphäre haben nach Angaben der UN im vergangenen Jahr einen neuen Höchststand erreicht. Die Weltwetterorganisation warnt, es bleibe kaum Zeit, um gegenzusteuern: „Die Chance, noch einzugreifen, ist fast vertan.“

Die Konzentration der Treibhausgase in der Atmosphäre ist nach den Messungen von Klimaforschern so hoch wie nie. "Es gibt keine Anzeichen für eine Umkehrung des Trends, der zu langfristigem Klimawandel, dem Meeresspiegelanstieg, der Versauerung der Meere und mehr extremen Wettersituationen beiträgt", warnte die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) in Genf. Die WMO ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen.

"Die wissenschaftlichen Daten sind klar. Ohne eine Verringerung von CO2 und anderen Treibhausgasen wird der Klimawandel zerstörerische und unumkehrbare Folgen für die Erde haben", warnte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas. "Die Chance, noch einzugreifen, ist fast vertan."

Die Konzentration an Kohlenstoffdioxid (CO2) stieg nach Angaben der WMO im vergangenen Jahr auf 405,5 ppm (Teilchen pro Million Teilchen), nach 403,3 im Jahr 2016. Zudem schlagen die Forscher wegen eines Ozonschichtkillers Alarm, der ebenfalls als Treibhausgas wirkt. Es geht um das längst verbotene Kühlmittel CFC-11 oder Trichlorfluormethan, das nach Angaben der WMO offenbar in Ostasien noch hergestellt werde. Der Rückgang von CFC-11 in der Atmosphäre habe sich seit 2012 deutlich verlangsamt.

Eine Tonne CO2 verursacht Umweltschäden von 180 Euro

Absetzer für Abraum am Rand des Braunkohletagebaus Jänschwalde: Laut UBA führte der 2016 in Deutschland erzeugte Braunkohlestrom zu Umweltkosten von 31,2 Milliarden Euro.

Der Ausstoß einer Tonne CO2 verursacht dem Umweltbundesamt (UBA) zufolge Schäden in der Natur von 180 Euro. Umgerechnet auf die Treibhausgas-Emissionen Deutschlands im Jahr 2016 entspreche das Gesamtkosten von rund 164 Milliarden Euro, hatte die Behörde am Dienstag mitgeteilt. Zu viele Treibhausgase, Luftschadstoffe und andere Umweltbelastungen schädigten Gesundheit, zerstörten Ökosysteme und ließen Tiere und Pflanzen aussterben. Dazu kämen wirtschaftliche Einbußen durch Produktionsausfälle, Ernteverluste und Schäden an Gebäuden und Infrastruktur.

"Maßnahmen für den Umwelt- und Klimaschutz sparen uns und kommenden Generationen viele Milliarden Euro durch geringere Umwelt- und Gesundheitsschäden", sagte UBA-Präsidentin Maria Krautzberger. "Das sollten wir auch bei der Diskussion um Luftreinhaltung oder den Kohleausstieg nicht vergessen."

Das UBA hat seine Empfehlungen zur Ermittlung solcher Schäden aktualisiert und die Umweltkosten neu berechnet. Dazu zählt auch der Betrag, den Menschen bereit wären, für die Vermeidung von Gesundheitsschäden zu bezahlen. Die "Methodenkonvention 3.0" soll helfen, Umweltschäden deutlich zu machen und Kosten des Umweltschutzes gegenüberzustellen.

So verursacht der Umweltbehörde zufolge zum Beispiel eine Kilowattstunde Braunkohlestrom Umweltkosten von durchschnittlich 20,81 Cent. Der 2016 in Deutschland erzeugte Braunkohlestrom führte den Angaben zufolge zu Umweltkosten von 31,2 Milliarden Euro. Eine Kilowattstunde Strom aus Windenergie führe dagegen lediglich zu Umweltschäden von 0,28 Cent. Die Schäden durch Emission einer Tonne Feinstaub im Verkehr beziffert das Amt auf 59.700 Euro, die einer Tonne Stickoxide auf 15.000 Euro. Das macht im Jahr 2016 Umweltschäden von 1,49 Milliarden Euro für Feinstaub und 7,29 Milliarden Euro für Stickoxide.

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