Tuesday, 7th May 2024
7 Mai 2024

Prognose sieht acht grüne Direktmandate

Tarek Al-Wazir ist Hessens beliebtester Politiker. Trotzdem galt es bislang als undenkbar, dass der Offenbacher seinen Wahlkreis gewinnt. Das hat sich nun geändert. Auch ins sieben anderen Wahlkreisen keimen grüne Hoffnungen.

WIESBADEN – In Umfragen erreichen Hessens Grüne mittlerweile Werte über 20 Prozent. Und plötzlich scheint vieles möglich zu werden, was zuvor noch als undenkbar galt. Etwa ein Direktmandat in Offenbach. Die Stadt sei einfach keine Hochburg der Partei, hatten die Grünen noch vor zwei Monaten analysiert. Selbst Hessens beliebtester Politiker Tarek Al-Wazir, der dort kandidiert, hatte sich keine Chancen ausgerechnet. Doch jetzt sieht das Portal wahlkreisprognose.de den Grünen-Kandidaten mit der Nase voraus: Hessens Wirtschaftsminister und Vize-Ministerpräsident könnte in seiner Heimatstadt ausgerechnet einen Kabinettskollegen schlagen, den CDU-Mann Stefan Grüttner, der derzeit Sozialminister ist.

Milieubindung und Mobilisierungsgrad

Die Vorhersage der Internet-Plattform beruht auf gesellschaftlichen sowie demoskopischen Trends, berücksichtigt die Sozialstruktur in den einzelnen Wahlkreisen und die historische Entwicklung von Ergebnissen bei Landtags-, Europa- und Bundestagswahlen. Miteinbezogen werden ferner Milieubindung und Mobilisierungsgrad der Wählerschaft. Hessens Grüne schwören auf die Methode: Bei zwei vorangegangenen Wahlen in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen hätte sie das Ergebnis mit sehr hoher Treffsicherheit prognostiziert, so der Landesvorsitzende der Partei, Kai Klose. Schon Anfang August hatte wahlkreisprognose.de den Kandidaten Hildegard Förster-Heldmann (Darmstadt I) und Marcus Bocklet (Frankfurt V) gute Chancen auf ein Direktmandat vorausgesagt. Jetzt hat das Portal acht mögliche Direktmandate ausgerechnet. Auch den Wahlkreis Darmstadt II könnte demnach mit Philip Krämer ein Grüner gewinnen. Er hätte damit Hessens frühere Kultusministerin Karin Wolff aus dem Rennen geworfen.

Michael Boddenberg droht Fiasko

Vier der sechs Frankfurter Wahlkreise würden nach der Berechnung grün. Neben Bocklet können sich Miriam Dahlke, Sebastian Popp und Mirjam Luise Schmidt Hoffnungen machen. Gelingt Kunsthistorikerin Schmidt tatsächlicher dieser Coup, wäre das für Michael Boddenberg ein Fiasko: Denn damit könnte der derzeitige CDU-Fraktionsvorsitzende dem nächsten Landtag möglicherweise nicht mehr angehören.

Grüne Hoffnungen keimen auch in Nordhessen. Im Wahlkreis Kassel I könnte Vanessa Gronemann ein Direktmandat gewinnen. Ihre Mitbewerber sind Patrick Hartmann von der SPD und Hessens Justizministerin Eva Kühne-Hörmann (CDU).

Nach den Berechnungen von wahlkreisprognose.de könnten CDU-Kandidaten in 39 Wahlkreisen die Nase vorn haben, die Kandidaten der SPD in acht Wahlkreisen.

Bei der Landtagswahl 2013 hatte die CDU 41 Wahlkreise gewonnen, die SPD 14, die Grünen keinen.

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